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Fachschaft Nordistik

Isländisch

Sommerkurse in Island

Erfahrungsberichte

Sommerkurs in Reykjavík 2017

Der Sommerkurs in modernem Isländisch an der Universität in Reykjavík ist ein verlockendes Angebot für Studierende, die sich für die isländische Sprache und Kultur interessieren. Aber was genau ist dabei zu erwarten?

 

Schon lange ist bekannt, dass sich eine Fremdsprache am besten im jeweiligen Land erlernen lässt. Daher ist es für Isländisch-Lernende naheliegend, sich früher oder später auf die Insel im hohen Norden zu wagen. Der Sumarnámskeið stofnunar Árna Magnussonar í íslenskum fræðum in Reykjavík ist ein ideales Angebot, wo man nebst der Sprache auch einiges über Land und Leute lernen kann. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es ähnliche Angebote auch in anderen Teilen des Landes, wie den Westfjorden, gibt. Durch einen Monat in Reykjavík kann man sicher einen ersten Eindruck des Lebens auf der Insel erlangen, da auch die meisten Isländer hier wohnhaft sind. Will man Island aber wirklich kennenlernen, sollte man vor oder nach dem Kurs etwas Zeit zum Erkunden des restlichen Landes einplanen, da man während des Kurses selbst nur beschränkt Zeit für Ausflüge haben wird.

            Bezüglich Vorbereitung auf den Kurs sollte man sich natürlich Gedanken zum geeigneten Gepäck machen. Gleich vorweg: Reykjavík mag zwar klein sein, aber die Rauchbucht besitzt definitiv die Mentalität einer Hauptstadt - Wanderschuhe und Ziphose sollten also eher zu Hause bleiben, es sei denn, man will tatsächlich wandern gehen. Denn will man ein authentisches Erlebnis, sollte man sich auf ein aktives Nachtleben einstellen und auch dementsprechend Kleidung mitbringen. Zudem ist es wichtig, sich zu überlegen, ob man lieber in einem Studentenwohnheim oder bei einer isländischen Familie leben will. Beides hat Vor- und Nachteile, letzteres kann ohne entsprechende bereits bestehende Kontakte schwierig zu finden sein. Für die eigene Sprachpraxis ist es aber bestimmt nur förderlich. Generell gilt, wie in jedem anderen Sprachaufenthalt auch: Offen sein, lieber etwas unternehmen statt im eigenen Zimmer zu sitzen. Der Kurs ist nicht schwierig und man wird definitiv mehr profitieren, wenn man sich rauswagt und auch mal mit den Lehrern ein Bier trinken geht.

            Ausserdem: Klar braucht es Mut, sich auf Isländisch durchschlagen zu probieren. Aber nur so lernt man und für etwas ist man schliesslich nach Island gekommen. Hierfür bietet sich ebenfalls an, die Freizeit so gut wie möglich zu nutzen und ins Schwimmbad, in ein Kaffee oder an einen sonstigen Ort oder Anlass zu gehen, wo man typischerweise auf Isländer treffen wird. Selbstverständlich kann man dabei kein Gespräch erzwingen, aber generell gilt: Je später der Abend, desto redseliger die Isländer. Zudem gibt es genug Angebote, bei denen man die eigenen Sprachkenntnisse trainieren kann, wie etwa einen literarischen Stadtrundgang, der natürlich in isländisch stattfindet. Hilfreich ist dabei, auf Social Media, also etwa Facebook, präsent zu sein, da in Island die meisten Informationen so zugänglich sind.

            Natürlich ist schlussendlich alles davon abhängig, auf welche Aspekte man eher Wert legt. Auch Runen- und Altisländisch-Freunde können also beruhigt den Sommerkurs besuchen. Man sollte sich aber bewusst sein, dass der Schwerpunkt auf modernem Isländisch und modernem Island liegt. Aber auch so wird man um einige Sagen und Geschichten nicht herumkommen. Ausserdem sind gute Englischkenntnisse natürlich von Hilfe, da die Vorlesungen in dieser Sprache gehalten werden und man je nachdem auch einen Essay so verfassen soll. Der eigentliche Sprachunterricht, der den Grossteil des Kurses ausmacht, ist aber in Isländisch. Da man kein festes Lehrbuch hat, kann es etwas schwierig sein, den Überblick über die verschiedenen Themen zu bewahren. Aber im Universitäts-Buchladen gibt es diverse Lehrmittel für diejenigen, die sich etwas vertiefter mit der Materie auseinandersetzen wollen.

            Der Sommerkurs ist aber auf jeden Fall zu empfehlen und wird dem eigenen Isländisch mehr als nur gut tun. Wer sich also für Island interessiert und gerne längere Zeit in Reykjavík verbringen will, ist hier genau richtig.

Noemi Ehrat

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